Ich verwende den Begriff JDM in meinem Blogtitel und hatte schon einige Fragen, was JDM eigentlich bedeutet und was das mit dem Thema in meinem Blog zu tun hat. Ich werde in diesem Post versuchen den Begriff JDM zu zu erläutern und das Spektrum der Bedeutungen dieses Begriffs zu decken.
Der Begriff JDM schreibt sich Japanese Domestic Market und bedeutet auf Deutsch übersetzt japanischer Inlandsmarkt. Gemeint sind damit der lokale Automobil-Markt in Japan sowie die spezielle Ausführung (Specification) von Fahrzeugen, um den in Japan herrschenden Regulationen, Gesetzen, Interessen, etc. gerecht zu werden.
Japanische Autos unterstanden bis 2004 einer informellen Abmachung zwischen japanischen Herstellern (gentlemen's agreement), welche, vor allem aus Sicherheitsgründen, die Limitierung der Leistung auf 280PS und der Höchstgeschwindigkeit auf 180km/h vorsahen. Im 2004 wurde die Leistungsgrenze zwar aufgehoben, die Geschwindigkeitsbegrenzung blieb jedoch weiterhin bestehen.
JDM Fahrzeuge unterscheiden sich oftmals von Fahrzeugen, welche sonst irgendwo auf der Welt verkauft werden. Honda, zum Beispiel, baut verschiedene Motoren des gleichen Typs für die verschiedenen Weltmärkte. Dies geschieht hauptsächlich wegen Emissions-Regelungen und den unterschiedlichen Umgebungen und Gegebenheiten anderer Länder. Fahrzeuge für den japanischen Markt haben meistens ein härteres Fahrwerk und ein aggressiveres Ansprechverhalten des Motors wegen dem unterschiedlichen Fahrstil und den eher kurzen und kurvenreichen Strassen in Japan. Ich denke auch, dass, neben dem Fahrstil, sich japanische Kunden auch durch ihre Lebensweise unterscheiden. Motorsport hat eine sehr hohe Priorität und die Autos werden auch wirklich auf den zahlreichen Rennstrecken ausgefahren. Es wird viel Aufwand in technische Details gesetzt und es wird stets versucht die eigenen fahrerischen Fähigkeiten zu verbessern und auf der Rennstrecke mittels guten Rundenzeiten zu zeigen.
Um in ausländischen Märkten konkurrenzfähig zu bleiben werden bei den japanischen Autoherstellern oftmals die Export-Modelle technisch angepasst. Es wird beispielsweise die Leistung des Motors zurückgeschraubt, konventionelle Bremsen statt Brembo-Bremsen verwendet, u.v.m. Es kommt auch vor, dass bei sportlichen Modellen an der Hinterachse eine konventionelle Radaufhängung statt einer Doppelquerlenker-Radaufhängung verwendet wird, was neben dem Preis leider auch die Performance des Fahrwerks nach unten drückt. Wir in Europa werden oft von solchen technischen Änderungen verschont. Vor allem die Modelle in den USA sind davon betroffen.
In der Autokultur steht JDM auch für das Tuning von japanischen Fahrzeugen. Viele Leute malen sich dabei das Bild von grellen Signalfarben und der Verwendung von unnützen billig-Plastik Teilen, welche nur der Optik dienen und technisch absolut keine Funktionalität haben. Für mich jedoch ist JDM die Philosophie, welche die Japaner verfolgen, um die Autos zu bauen, zu tunen und zu fahren. Tuning bedeutet für mich das Auto nach eigenen Vorlieben individuell abzustimmen und dabei in jedem Fall eine technische und funktionale Verbesserung zu erzielen, unabhängig davon, welches Ziel man beim Tuning verfolgt.
Referenzen
Why Japan finally got its foot off the brake
Wikipedia: Japanese domestic market
Tuning Balance
Global Auto Japan
Diverse Fachzeitschriften
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hab' grad letztens nach JDM gegoogelt. guter beitrag, by the way!
AntwortenLöschenEndlich mal eine Beschreibung die gut und einfach ist. Super Beitrag.
AntwortenLöschenedle Beschreibung
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