In diesem Post möchte ich einige Informationen über die Unterschiede zwischen den verschiedenen Sperrdifferential-Typen von Cusco erfassen. Cusco ist einer der japanischen Top-Hersteller für Fahrwerks- und Antriebsteile. Ihre Produkte sind von bester Qualität und werden basierend auf Erfahrungen aus dem Motorsport entwickelt. Im letzten Eintrag über den Lexus IS-F hat man gesehen, dass für diesen die Typen HybridDiff, RS und MZ angeboten werden. Alle drei Typen verwenden Lamellen, um die Sperrwirkung zu erzeugen.
Um die Sperrwirkung zu erzeugen werden mehrere Lamellen auf beiden Seiten des Diffs verwendet. Im Bild ist das OS Giken Super Lock L.S.D. zu sehen. (Quelle: OS Giken)
Folgende Tatsachen haben mich motiviert, diesen Eintrag zu schreiben:
- Es hat mich jemand letztens angefragt, was der Unterschied zwischen den angebotenen Varianten ist und welches das richtige Modell für welche Bedürfnisse ist.
- Viele Shops bieten Cusco Sperrdiffs an, aber nur sehr wenige können wirklich kompetent beraten.
Beschreibung der Einzelteile eines Cusco Type RS Sperrdifferenzials (Quelle: Cusco)
Der Aufbau von Lamellen-Sperrdiffs ist bei allen Herstellern sehr ähnlich, da sie alle nach dem gleichen Prinzip arbeiten. Unterschiede sind sicherlich in der Qualität, Präzision und der Anzahl Lamellen zu finden. Die Kraft des Motors wird auf das Gehäuse des Sperrdiffs übertragen. Im Bild ganz oben (OS Giken Diff) sind die Löcher, an welchen das Endantriebszahnrad (final gear) am Gehäuse geschraubt wird, sehr gut ersichtlich.
Die Pressure Rings sowie die eine Hälfte der MZ-Plates (die mit den Zähnen nach Aussen) sind fest mit dem Gehäuse verbunden (siehe Beschreibung im Bild oben) und übertragen somit die Motorkraft an die anderen Komponenten. Das Cross Shaft wird von den Pressure Rings "mitbewegt" und drückt durch die Steile Anordnung der Zähne an den Pressure Rings die MZ-Plates nach Aussen. Die andere Hälfte der MZ-Plates (die mit den Zähnen nach Innen) sind fest mit den Side Gears verbunden und übertragen durch die erhöhte Reibung die Kraft an die Antriebswellen. Die Antriebswellen, zuletzt, übertragen die Kraft an die Räder.
Das Bild zeigt, wie das Differential positioniert ist. Links und Rechts sind die Anschlüsse für die Antriebswellen ersichtlich. (Quelle: Drexler Motorsport)
Type MZ
Der MZ ist einer der Diffs, der am besten für den Einsatz auf der Rennstrecke und im Wettbewerb geeignet ist. Durch eine hohe Vorspannung (Preload) setzt die Sperrwirkung sehr abrupt ein. Hohe Vorspannung bedeutet, dass die Lamellen im Normalzustand (also wenn kein Dreh- resp. Giermoment auf der Antriebswelle ausgeübt wird) bereits stark aneinander gepresst sind. Im Vergleich zum Type RS werden die Lamellen im MZ durch den Verbau von kegelförmigen Platten auf beiden Seiten zusammengedrückt. Dadurch wird die hohe Vorspannung erreicht. Hohe Vorspannung bedeutet auch erhöhte Reibung in jedem Zustand des Diffs und somit auch erhöhter Verschleiss. Im MZ werden zudem keine RS-Springs (Erklärung im nächsten Abschnitt) verwendet. Auf einen regelmässigen Ölwechsel ist beim MZ besonders zu achten.
Type RS
Durch die Verwendung von Federn (den RS-Springs), welche die beiden Pressure Rings zusammenhalten, wird die Vorspannung reduziert und ein progressives Blockieren erreicht. Die RS-Springs bewirken zudem, dass der RS bei Gaswegnahme sehr schnell mit einer Entriegelung reagiert. Durch die reduzierte Reibung ist der Verschleiss beim RS geringer und er macht weniger Geräusche. Der RS ist sowohl für die Rennstrecke als auch für die Strasse sehr gut geeignet. Das Öl sollte auch beim RS regelmässig erneuert werden.HybridDiff
Der HybridDiff wurde speziell für Fahrzeuge mit Automatik-Getriebe entwickelt und weist eine sehr niedrige Vorspannung auf. Die Sperrwirkung setzt sehr mild ein. Der HybridDiff ermöglicht eine ruhige Fahrt und ist somit sehr gut für Luxus-Sportlimousinen, wie beispielsweise den IS-F, geeignet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen